07-07-2023

SII-Verhandlungsergebnis: Licht und Schatten 

Bei all der Freude, dass auch die Spitzen der Landespolitik verstanden haben, die Pflegeberufe primär finanziell aufzuwerten und die KAGes für Einsteiger attraktiv zu machen, wirft das Gesamtkunstwerk des Chefverhandlers Michael Tripolt (GÖD- und ZBR-Vorsitzender) doch einen deutlichen Schlagschatten.

Und in diesem finden sich die medizinisch-technischen Berufe, die diese finanzielle Wertschätzung nicht erfahren. Immerhin handelt es sich mit rund 1750 Personen um 10% der KAGes-Belegschaft!

Durch die „Gleichschaltung im SII-Schema“ kommt es beim aktuellen Verhandlungsergebnis relativ bald zu einer Schlechterstellung im neuen Schema. Schon ab Stufe 6, also nach 2 Jahren in der Kages  (wenn alle Vordienstzeiten voll zur Anrechnung kommen) fällt die Gehaltskurve unter das aktuelle Schema. In der der letzten Stufe ist der Verlust 619,- monatlich brutto.

Und auch die Mär, dass die steirischen MTD’s die Bestverdiener in Österreich sind, hält nicht, wenn die Gehälter ohne Zulagen mit Wien oder Niederösterreich verglichen werden.

Da wird auch hohe Innovationskraft nicht reichen, um mit den 3,5 Mio €, die hierfür geparkt sind, im Karrieremodell echte finanzielle Incentives zu schaffen.

Linear umgerechnet auf die Vollzeitäquivalente wären das rund 200,- € im Monat. Da würden sich die Kurven erst in Stufe 13 schneiden…

Insgesamt kein sehr erfreulicher Umstand, wenn man den langjährigen Mitarbeiter:innen aus den technischen Diensten auf Basis Grundgehalt empfehlen muss im alten Schema zu bleiben und dabei aber schlechtere Ansätze für die Journaldienste zu akzeptieren.

Man wird sich das wirklich genau durchrechnen müssen, ob sich der Umstieg lohnt!

Und: in der SIII gibt es auch genug zu tun! Was auch im Landtag deutlich von den Oppositionsparteien vorgetragen wurde!

Und wir deutlich einfordern, wie einen vernünftigen SII-Abschluss für die MTD’s!


26-06-2023

Gehaltsreform 2023 – was im SI und SII-Verhandlungsergebnis wirklich steckt

Seit 20.Juni 2023 ist es gewiss. Das Land Steiermark als Eigentümer wird die Gehaltsschemata der SI und SII anpassen. Marktkonform, wie es heißt.

Schon seit der Pressekonferenz der Landesregierung mit den zuständigen Landesräten für Finanzen, Personal und Gesundheit, sowie den KAGes Vorständen und dem Chefverhandler der Gewerkschaft und Zentralbetriebsratsvorsitzendem wird das Ergebnis in den Publikumsmedien ausgiebig diskutiert.

Inklusive Vorstellung von Modellfällen.

Allen Gruppen gemeinsam ist eine deutliche Steigerung am Anfang der Karriere und flachere Zuwächse am Ende derselben.

Vor allem die Einstiegsgehälter dürften sich im österreichischen Spitzenfeld befinden. Somit wäre auch die Strategie zur Rekrutierung von jungen Kolleg:innen mit früher Bindung an die KAGes vorgezeichnet. Und hoffentlich auch erfolgreich, was erst die Zukunft zeigen wird.

Auch bei den dringlich notwendigen Nachbesserungen im ärztlichen Bereich bewegt sich das Schema im vordersten Bereich.

Dazu kommen noch weitere Incentives, wie zusätzliche Sonderurlaubsfälle, Jubiläumszuwendungen und weitere Sozialleistungen.

Nicht überall kommt laut Pressemeldungen tosender Applaus auf, was dem parallel dazu vorgestellten Strukturprogramm geschuldet ist.

Und: man hätte sich mehr Wertschätzung bei den langjährigen Mitarbeiter:innen gewünscht, die das Unternehmen über die Pandemie gerettet haben.

Jedenfalls ist man seitens der Landesregierung offenbar gewillt das neue Schema bis 1.9.2023 umsetzen zu wollen, nachdem man verstanden hat, dass der bisherige Kurs nur zu weiteren Problemen führt.

Allerdings sind bis dahin einige legistische Schritte inklusive neuem K-DBR nötig.

Was möglicherweise auch zu einer rückwirkenden Umsetzung führen könnte.

Von den Formalbeschlüssen in den diversen Gremien und dem Landtag einmal abgesehen.

Ob die Reform wirklich treffsicher war, wird man erst in 1-2 Jahren beurteilen können, wenn die vakanten Stellen weniger werden.

Bis dahin wir man weiter mit Engpässen leben und arbeiten müssen.

Wenn alles gut geht, wird das „Schmerzengeld“ aber doch deutlich besser.